Ereignisse auf Sylt

Die jüngsten Ereignisse auf Sylt, die durch das Fehlverhalten einiger verursacht wurden, haben uns Schüler zutiefst schockiert, und wir verurteilen diese Vorfälle aufs Schärfste. Wer solche

menschenverachtenden Parolen skandiert und den abscheulichen Hitlergruß zeigt, verletzt nicht nuru nsere demokratischen Werte, sondern auch die Menschlichkeit.

Dieses Ereignis überschattet das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes. An einem Tag, an dem wirn ormalerweise unsere grundlegenden Freiheiten und Rechte feiern, müssen wir als Gesellschaft erkennen, dass diese hart erkämpften Werte weiterhin mit großem Einsatz verteidigt werden müssen– besonders von uns jungen Menschen. Umso schockierter sind wir junge Menschen, als wir

gesehen haben, dass diese Nazi-Parolen ebenfalls von Gleichaltrigen gerufen wurden.

Wir sehen darin nicht nur das Fehlverhalten Einzelner, sondern die Spitze des Eisbergs, die auf

tiefere gesellschaftliche Probleme hinweist. Es ist ein Symptom für größere gesellschaftliche

Herausforderungen.

 

Seit einigen Monaten erreichen uns Berichte von Schülern aus verschiedenen Schulen im Kreis

Stormarn, dass einige Schüler Hakenkreuze auf Schulwände gemalt haben, den Hitlergruß zeigen

und rassistische sowie ausländerfeindliche Parolen rufen. Meistens betrachten diese Schüler ihr

Verhalten als Spaß und sehen es als eine Form des Anti-Mainstreams. Dabei sind sich einige der

Täter nicht der Konsequenzen oder der Auswirkungen auf unsere Gesellschaft bewusst.

Deshalb sehen wir, die Kreisschülervertretung, die Notwendigkeit für Politik und Schulen,

entsprechende präventive Maßnahmen zu ergreifen. Besonders wichtig ist es, kulturübergreifende

Projekte, insbesondere in Schulen, zu fördern. Durch solche Projekte sollen unsere

Gemeinsamkeiten als Menschen in den Vordergrund gestellt werden, in der Hoffnung, diesen

schädlichen Tendenzen entgegenzuwirken.

 

Dabei möchten wir den Menschen, die solche widerlichen Gedanken hegen, zeigen, dass wir als

Gesellschaft unsere Vielfalt feiern und dass dies einen wesentlichen Bestandteil unserer

demokratischen Gesellschaft ausmacht.